Wohnbauten
Moringa, Hamburger HafenCity
MORINGA GmbH by Landmarken, Aachen
April 2020 – Dezember 2024
kadawittfeldarchitektur, Aachen
ca. 19.000 m² (oberirdisch), insgesamt circa 24.000 m²
Wo Wohnen im Einklang mit der Natur steht: Unter dem Namen „Moringa“ entsteht in der Hamburger HafenCity der gesündeste und nachhaltigste Wohnkomplex der Stadt.
Ihr Name ist Programm: Als „Moringa“, benannt nach der Wunder- und Heilpflanze Moringa oleifera, setzt das neuartige Wohnhochhaus Maßstäbe in Bezug auf Nachhaltigkeit und Innovationen. Deutlich mehr als 50 Prozent des Gebäudes bestehen aus rezyklierbaren Materialien. Alle Stoffe und Bauteile sind so konzipiert, dass sie entweder im biologischen oder im technischen Kreislauf wiederverwendet werden können. Statt Entsorgungskosten am Ende eines Lebenszyklus, wird so ein wirtschaftlicher Mehrwert generiert und Ressourcen werden geschont – ganz nach dem Cradle to Cradle®-Designprinzip (C2C). Das Projekt gibt damit auf die Herausforderungen Hamburgs – Bevölkerungswachstum, Flächenverbrauch, Wohnraummangel, Luftqualität und Rohstoffverbrauch – innovative Antworten. Und erreicht eine (Über-) Erfüllung des Umweltzeichens HafenCity in Platin.
Moringa wird von der MORINGA GmbH by Landmarken in Zusammenarbeit mit kadawittfeld-architektur entwickelt. Bei diesem besonderen Vorhaben hat die Bauherrin auf die fachliche Erfahrung von Drees & Sommer und das C2C-Wissen der EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer gesetzt. Die Expert:innen begleiten das nachhaltige Projekt mit Cradle to Cradle-Mentoring sowie Circular Engineering und übernehmen die Bauphysik, das Energiedesign, die Fassadenplanung, Technische Ausrüstung, Facility Management sowie das Green Building Management. Das interdisziplinäre Projektteam arbeitet in allen Fragestellungen Hand in Hand.
Mit einer komplexen Grünfassade und intensiver Dachbegrünung wird mehr Grünfläche geschaffen, als durch die Immobilie bebaut wird. Das hat einen positiven Einfluss auf die Bewohner, das Mikroklima und die Luftqualität, das Retentionsverhalten und die Biodiversität. Die Fassadenplaner haben sich dazu spezielle Sonderlösungen einfallen lassen. Für die Bewässerung und Toilettenspülungen werden Regen- und Grauwasser gesammelt und aufbereitet, auch Mikroplastik wird ausgefiltert.
EPEA arbeitet mit einer Positivliste, damit vor allem gesunde und wiederverwertbare Materialien verwendet werden. Der Building Material Scout dient hier als wertvolles Tool zur Materialauswahl und Dokumentation. Eine ökologische Baustoffauswahl wie Lehmbauplatten, Vollholzwände und RC-Beton wie auch strikter Ausschluss von Produkten mit problematischen Inhaltsstoffen sind durch C2C gesetzt. Die Bauteile müssen demontierbar und die eingesetzten Materialien sortenrein trennbar, rückbaubar und wiederverwertbar sein. Das Gebäude wird so zum wertvollen Rohstoffdepot, was im Building Circularity Passport® dokumentiert wird.
Neben den ökologischen Faktoren stehen auch soziale Aspekte im Fokus des Projekts. Denn bei rund 30 Prozent der entstehenden Wohnungen handelt es sich um geförderten Wohnungsbau. Den vielfältigen Wohnungsmix ergänzen Co-Working- und Gastronomie-Flächen. Insgesamt umfasst das Gebäude über 24.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Der Bauantrag wurde im Frühjahr 2021 gestellt, die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2024 geplant.
Leistungen
- Technische Gebäudeausrüstung
- Fassadenplanung
- Energiedesign
- Zertifizierung Umweltzeichen HafenCity
- Circular Engineering, Bauphysik
- Technische Projektkoordination
- FM-Quick-Check
Mehrwert
- Interdisziplinäres Projektteam
- Grünfassaden-Planung
- Arbeit mit einer Positivliste, damit vor allem gesunde und wiederverwertbare Materialien verwendet werden