Rund 400 Photovoltaik-Module an der Fassade, eigener grüner Strom, flexible Arbeitsplätze und Raumbuchungen per App: Die Volksbank Mittlerer Neckar eG hat mit ihrem Neubau in Wendlingen bei Stuttgart Großes vor. Bis Herbst 2024 baut sie im Stadtzentrum ein klimafreundliches und multifunktionales Bürogebäude für ca. 300 Mitarbeitende. Ein Platin-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und mindestens ein Nullenergie-Standard sind das Ziel. Am 30. September 2023 fand das Richtfest für die neue Bankzentrale statt. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE begleitet das zukunftsweisende Vorhaben als Projektsteuerer, Energieberater und DGNB-Auditor. Der architektonische Entwurf stammt aus der Feder der Muffler Architekten aus Stuttgart.
An den ehemaligen Park-and-Ride-Platz direkt neben dem Wendlinger Bahnhof erinnert nichts mehr. Statt parkender Autos stehen auf dem rund 5.000 Quadratmeter großen Grundstück drei eindrucksvolle Baukörper, über denen auch schon eine Richtkrone schwebt. Ab Herbst 2024 werden dort die bisher auf verschiedene Standorte verteilten Abteilungen des Volksbanks Mittlerer Neckar eG unter einem Dach vereint.
Ein gemeinsames Zuhause und mehr Platz sind aber nicht die einzigen Gründe für den Neubau. „Unser erklärtes Ziel ist ein klimapositives Gebäude, das als Kraftwerk im Miniformat funktioniert und die Umwelt schont, statt sie zu belasten. Der erfolgreiche Projektfortschritt und die bisher umgesetzten Maßnahmen zeigen uns, dass wir auf dem guten Weg dahin sind“, sagte Markus Schaaf, Vorstandssprecher der Volksbank Mittlerer Neckar eG, in seinem Grußwort beim Richtfest.
Sonne und Erde liefern Strom und Wärme
Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, setzt das Finanzunternehmen allein an der Gebäudehülle rund 400 Photovoltaik-Paneele mit einer Leistung von 170-180 kWp ein. Zusammen mit PV-Modulen auf dem Dach liefern sie fast den gesamten Strom für die Wärme- und Kälteenergieerzeugung und decken den eigenen Energiebedarf. Neben der Nutzung der Solarkraft sieht das vom Beratungsunternehmen Drees & Sommer entwickelte Energie- und Nachhaltigkeitskonzept eine Geothermie-Nutzung vor. Beheizt und gekühlt wird dabei in Verbindung mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe. Insgesamt entspricht der Neubau künftig dem energetischen Standard eines KfW-Effizienzhauses 40. Zusätzlich strebt die Bauherrin eine Platin-Zertifizierung nach dem Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. an. Für die DGNB-Zertifizierung und die Projektsteuerung zeichnen ebenfalls die Experten von Drees & Sommer verantwortlich.
Bankzentrale mit Vorbildcharakter
„Mit dem Neubau der Volksbank Mittlerer Neckar eG bekommt Wendlingen ein neues Vorzeigeprojekt, das einerseits große Mehrwerte für unsere Bürgerinnen und Bürger bietet und anderseits unsere Stadt in Sachen Klima- und Umweltschutz voranbringt. Wir brauchen mehr Beispiele wie diese“, betonte Wendlingens Bürgermeister Steffen Weigel in seiner Rede anlässlich des Richtfests. Denn der ökologische Anspruch der Volksbank Mittlerer Neckar eG begrenzt sich nicht nur auf den energieeffizienten und klimaneutralen Betrieb. Bereits in der Planungs- und Bauphase setzte das Geldinstitut auf Ressourcenschonung und CO2-Reduktion. So stammen mindestens 80 Prozent aller zu verbauenden Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft und in Teilen des Neubaus kommt recycelter Beton zum Einsatz. Zudem vermeidet die Bauherrin unnötige CO2-Emissionen, indem sie möglichst lokale Ressourcen nutzt.
Neue Arbeitswelt für mehr Produktivität und Kreativität
Als Antwort auf die zunehmende Digitalisierung und den New Work-Trend setzt die Volksbank Mittlerer Neckar eG in ihrer neuen Zentrale zudem eine moderne Bürolandschaft mit Wohlfühlatmosphäre um. Neben flexiblen Arbeitsplätzen für rund 300 Mitarbeitende und einem extern nutzbaren Schulungs- und Konferenzzentrum sind eine Cafeteria sowie Räume für gesundheitliche Angebote geplant. Die offene und vielseitige Bürogestaltung soll die Produktivität und die Kreativität der Nutzer:innen fördern, gleichzeitig aber auch Behaglichkeit und Geborgenheit ausstrahlen. Dazu tragen auch die großzügigen Fensterfronten und Lichthöfe bei, die Büroflächen mit viel Tageslicht versorgen. Digitale Lösungen und eine App ermöglichen es den Mitarbeitenden später, ihre Räume und Arbeitsplätze individuell zu buchen.
Insgesamt umfasst das geplante Gebäudeensemble rund 18.300 Quadratmeter Bruttogrundfläche und besteht aus drei Baukörpern mit acht, fünf und vier Geschossen. Im August haben bereits die Arbeiten an der Fassade begonnen und in Kürze starten die Rohrmontagen in der künftigen Tiefgarage. Die Gesamtfertigstellung ist für Herbst 2024 geplant.