ENERGY MEETS INDUSTRIES

Die ersten Schritte der dringend notwendigen Transformation hin zu einer nachhaltigen und dekarbonisierten Energieversorgung sind getan – doch der Druck wächst. Während der Energiebedarf in den nächsten Jahren exponentiell steigen wird, erfordern die relevanten Klimaziele ein echtes Umdenken und konkrete Lösungsansätze – und zwar über den eigenen Sektor hinaus.

Bei unserer Veranstaltung “Energy meets Industries”, die am 19. Oktober im Baykomm Communication Center von Bayer in Leverkusen stattfand, haben wir Top-Entscheider aus Produktion und Logistik, Infrastruktur und Real Estate zusammengebracht. 

Mit offenen Gesprächen und echten Dialogen sowie spannenden Panels unserer hochkarätigen Expert:innen und interessanten Pitches innovativer Start-ups haben wir uns der Frage angenähert:

WIE SICHERN WIR GEMEINSAM DIE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT DES INDUSTRIESTANDORTS DEUTSCHLANDS?

Fakt ist: Wir müssen unsere Potenziale vor Ort stärker nutzen und neue Ansätze in der Sektorkopplung verfolgen! Das ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Strom- und Wärmewende in den kommenden Jahren.  

Gemeinsam diskutierten wir folgende Leitfragen: 

  • Welchen Beitrag leisten Energieversorger zur grünen Transformation der Industrie? 
  • Wie kann die grüne Wärmewende endlich Geschwindigkeit aufnehmen? 
  • Kann grüner Wasserstoff als „Allheilmittel“ die Erwartungen erfüllen? 

Nach dem Prinzip „Unternehmer unternehmen etwas“ haben Top-Expert:innen und Entscheider ihre Köpfe zusammengesteckt, Bedarfe und Erfahrungen eingebracht und gemeinsam Lösungen für die Strom- und Wärmewende entwickelt.   

Konkret haben sich die Teilnehmer:innen auf folgende Statements verständigt:  

Wir, die Unterzeichnenden, streben daher an, die Strom- und Wärmewende in Wirtschaft und Gesellschaft sektorübergreifend zu realisieren. Es kann und darf nicht sein, dass jeder Industriezweig, gar jedes Unternehmen bzw. jedes Gebäude für sich isolierte Lösungen verfolgt. Die folgenden sieben Punkte sind daher aus unserer Sicht unerlässlich, um mit dem zentralen Instrument der Sektorkopplung eine schnelle, effiziente und nachhaltige Energiewende zu realisieren.  

1. Sektorenkopplung first – gemeinsam abgestimmt handeln!  
2. Sustainability is licensed to operate – Nachhaltigkeit wird zur Pflicht!  
3. Speed up – an Geschwindigkeit gewinnen und die Trägheit des Gesamtsystems überwinden!  
4. Wind, Sonne und Geothermie stellen uns keine Rechnung. Deshalb: Nachhaltige Energien voranbringen – zentral und dezentral! 
5. Reden ist Silber, aktives Networking ist Gold – auf eine enge Kollaboration von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand setzen!
6. Zukunftsfähige Übertragungs- und Verteilnetze -    sind unabdingbar für die nötige Flexibilität
7. Move on – den Mobilitätssektor als zentralen Hebel einsetzen! 

Unsere Key Take-aways aus Vorträgen, Impulsen und Workshops

„Nachhaltigkeit vorantreiben als Industrie“ – ein Impuls von Dr. Armin Knors, Head of Engineering and Technology​, Bayer AG 

  • ​Die Menschheit hat die planetaren Grenzen deutlich überschritten. 
  • Dekarbonisierung ohne Deindustrialisierung 
  • Ohne technologische Innovationen werden wir den Wandel nicht schaffen.​ 

„Zum aktuellen Stand der Energiewende“ – ein Impuls von Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende Entega AG und Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. ​ 

  • „Weiter so“ ist keine akzeptable Strategie. ​ 
  • Auch die Wasserstoff-Infrastruktur wird geplant, aber es fehlt noch eine Abstimmung mit der Kraftwerksstrategie.  
  • Erneuerbare Energien und Infrastruktur-Ausbau + Sektorenkopplung + Digitalisierung ​ 
  • = 20 Jahre Baustelle in jeder Kommune, jedem Unternehmen, jedem Haushalt​ 

„Big Picture: Klimaneutralität als Ziel“ – Impuls von Prof. Dr. Hans Sommer, Vorsitzender des Gesellschaftskonsortiums​ und Gründer​ Drees & Sommer​ 

  • Der Mensch darf kein Parasit sein, sondern muss eine Symbiose mit der Erde eingehen. 
  • Pfade zur Lösung: Wir dürfen keinen fossilen Kohlenstoff mehr aus der Geosphäre entnehmen, dafür mehr CO2 aus der Atmosphäre. 
  • Ökologie geht nicht ohne Ökonomie: Die Industrie muss zusammen mit der Regierung eine gemeinsame Strategie entwickeln. Wir brauchen ein gezieltes Investment in innovative Technologien.  
  • Es benötigt einen erfolgversprechenden, gemeinsamen Plan der aktiven Player – wobei die Organisation der Zusammenarbeit einfach und pragmatisch sein muss.

„Langfristig könnte die Menschheit technologisch klimapositiv werden​“, betonte Prof. Dr. Sommer in seiner spannenden Keynote am Haupttag. Damit unterstrich er die enorme Relevanz eines erfolgversprechenden, gemeinsamen Plans der aktiven Player. Wichtig: Die Organisation der Zusammenarbeit muss dabei einfach und pragmatisch sein.

Panel 1: Grüner Wasserstoff als Allheilmittel?
Panel 2: Dekarbonisierung als Herausforderung
Panel 3: Energiemix der Zukunft

MIT INNOVATIONSKRAFT NACH VORN – die Startup Pitches

„Noch nie davon gehört, dazu möchte ich im Gespräch mehr erfahren.“ Als unsere vier eingeladenen Gründer innovativer Start-ups auf der Bühne standen, war das der mit Abstand am häufigsten gehörte Satz. Denn eines ist klar: Transformation funktioniert nicht ohne Innovation! 
 
In spannenden dreiminütigen Pitches erhielten wir Einblicke in vier Start-ups, die den Nerv der Zeit getroffen haben: 

  • Moritz Wobith, GLOBE Fuel Cell Systems: entwickeln digital vernetzte, mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellensysteme 
  • Dr. Frank Rattey, Planeteers: binden CO2 im Wasser und setzen das Potenzial der Ozeane als größte Kohlenstoffsenke auf unserem Planeten frei 
  • Baptiste Legeret: TES – Tree Energy Solutions: installieren Solarpanels und Windkraftanlagen, um grünen Wasserstoff zu erzeugen und kombinieren diesen mit recyceltem CO₂, um e-NG (electric natural gas) herzustellen 
  • Casten Gieseler, Skermjan: entziehen der Atmosphäre CO2 und erhöhen die Biodiversität mit Hilfe innovativer Technologien.  

„Keine Spielverderber sein, sondern zusammen vorangehen!“

Spielerisch zur Stadt der Zukunft: Wie könnten die zuvor diskutierten Ansätze in der Praxis konkret aussehen? Das stellten zum Abschluss unsere Thementischen – das Herzstück unserer Veranstaltung – spielerisch dar. Dazu saßen im wahrsten Sinne des Wortes die Vertreter:innen verschiedener Sektoren zusammen an einem Tisch und diskutierten offen über mögliche Lösungen. Noch einmal zeigte sich dadurch, dass die einzelnen Lösungen bereits existieren. Was es braucht, ist eine ganzheitliche Kopplung der Sektoren, um Synergien effektiv zu nutzen und eine ganzheitliche Lösung vom Gebäude über das Quartier bin hin zur Stadt zu schaffen. 

Vielen Dank an alle Teilnehmer:innen, die „Energy meets Industries“ mit spannenden Impulsen, offenen Dialogen und lebendigen Diskussionen bereichert haben. Eine inspirierende Veranstaltung, die Mut gemacht hat und uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

Sie hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig der branchenübergreifende Austausch ist – deshalb soll die Veranstaltung kein „One-Hit-Wonder“ gewesen sein. 
 
Im nächsten Jahr geht „Energy meets Industries“ in die zweite Runde: Am 6. und 7. November 2024 bei Entega AG und Merck Gruppe.  
 
Wir freuen uns darauf! 

Speaker

Head of Engineering & Technology at Bayer AG Dr. Armin Knors
Geschäftsführer, Erdwärme Grünwald Andreas Lederle
Managing Director, E.ON Energy Solutions GmbH Patrick Schneckenburger
Vorsitzender des Gesellschaftskonsortiums und Gründer, Drees & Sommer Prof. Dr. Hans Sommer
Vorsitzende des Vorstandes der ENTEGA AG Dr. Marie-Luise Wolff

Expert:innen

Dierk Mutschler

Vorstand, Drees & Sommer

Götz Schönfeld

Senior Manager Business Transformation, Drees & Sommer

Dr. Alexander Stubinitzky

Senior Experte, Drees & Sommer

Matthias Lisson

Geschäftsführer, Hy2gen Deutschland GmbH

Dr. Philipp Biallass

Hydrogen Commercial – Head of Business Development, RWE Generation SE

Dr. Olaf Breuer

Head of Sustainability Business Integration, Evonik Industries AG

Dr. Stefan Kaufmann

Senior Advisor, Hydrogen Business

Christoph Gawlik

Partner, Drees & Sommer

Frank Stührenberg

CEO, Phoenix Contact

Nico Neumann

COO, Deutsche Aircraft

Petru-Catalin Scafaru

Head of Production System and Production Technology, Schaeffler Group

Matthias Bürk

Standortleiter Darmstadt, Merck

Henrik Töpelt

Associate Partner, Drees & Sommer

Andreas Lederle

Geschäftsführer, Erdwärme Grünwald

Patrick Schneckenburger

Managing Director, E.ON Energy Solutions

Andreas Schneider

Leiter Immobilien und Standortentwicklung, Mainsite Group

Sven Partzsch

General Manager, TES – Tree Energy Solutions

Moritz Wobith

Sales Business Development Manager, GLOBE Fuel Cell Systems

Dr. Frank Rattey

Geschäftsführer, Planeteers

Baptiste Légeret

Business Development, TES – Tree Energy Solutions

Carsten Gieseler

Geschäftsführer, Skermjan

Kontakt für Rückfragen

Drees & Sommer
Lorena Lüdorf
lorena.luedorf(at)dreso.com
+49 711 1317 1552