Am 18.03.2021 begrüßten Drees & Sommer und Phoenix Contact, unter der Moderation von Götz Schönfeld (Drees & Sommer) und Frank Knafla (Phoenix Contact), rund 130 Teilnehmer zum digitalen Auftakt der Themenreise „Aufbruch zur nachhaltigen Transformation – Wie entwickelt sich der Markt von morgen?“. In Tandem-Gesprächen zu „Energy & E-Mobility“, „Building, Saving & Prosuming“ und „Wind & Hydrogen“ diskutierten Unternehmen wie GETEC, VW, Expleo, Commerz Real, Thüga und Phoenix Contact über die Herausforderungen der Energiewende und Sektorkopplung. Doch zuallererst erläuterte Ulrich Leidecker, COO Phoenix Contact Deutschland, die Unternehmensvision „All Electric Society“.
Er sprach in seiner Keynote das ungebremste Bevölkerungswachstum an. 2050 wollen rund 11 Mrd. Menschen auf unserem Planeten in Wohlstand und Sicherheit leben. Dazu muss der CO2 Ausstoß reduziert werden, das ist eine große Chance. Denn das wird einen gewaltigen wirtschaftlichen und technischen Fortschritt auslösen. Eine ganzheitlich elektrische Gesellschaft bedeutet Sektorkopplung und speicher- sowie transportierbare Energie.
TANDEM GESPRÄCHE
ENERGY & E-MOBILITY | Michael Lowak, Geschäftsführer, GETEC und Martin Roemheld, Leiter e-Mobility Services, VW
Um den Stromverbrauch und Auswirkungen von E-Autos auf das Stromnetz ranken sich Mythen. Tatsache ist, wenn viele Haushalte auf einmal laden wollen, gibt es ein Problem. Aber dafür finden sich Lösungen. Insgesamt steigt durch die E-Mobilität der Strombedarf nur um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Ganz im Gegenteil, wenn wir E-Autos smart ins Netz einbinden, nach Bedarf laden und bei Bedarf eine Rückspeisung ins Netz durch Vehicle to Grid ermöglichen, bieten uns die E-Fahrzeuge eine Chance in der Energiewende.
BUILDING, SAVING & PROSUMING | Jens Böhnlein, Global Head of Asset Management, Commerz Real und Dr. Kai-Uwe Gawlik, Senior Manager Digital Solutions, Innovation & Business Strategy, Expleo
Digitalisierung, Daten und Nachhaltigkeit bieten große Chancen für den Immobiliensektor. So soll bis 2050 das Portfolio der Commerz Real klimaneutral sein und gleichzeitig höhere Renditen bringen. Für Daten gilt: Durch sie werden Vorgänge transparenter, einfacher, und kundeorientierter. Was noch benötigt wird, sind entsprechende Plattformen für die Daten und eine Veränderung in der Wahrnehmung, dem Verständnis und der Nutzung der Daten.
WIND & HYDROGEN | Stephan Volgmann, Geschäftsführer, Phoenix Contact und Dr. Christoph Ullmer, Leiter Kompetenzzentrum Innovationen, Thüga
Wenn Unternehmen, Kommunen, oder Stadtwerke gemeinsam Neurungen im Energiesektor umsetzen, braucht es Mut. Bei Pilotprojekten und Prototypen kann viel schief gehen, auch der ROI lässt sich nicht vorhersagen. Das Themenfeld Wasserstoff kann nur branchenübergreifend und durch Pilotprojekte getestet und umgesetzt werden. Als Baustein der Energiewende ist es strategisch wichtig weitere Projekte zu verfolgen.
TAKE-HOME MESSAGES AUS DEN VERTIEFUNGSSESSIONS
MATCHMAKING DER TELEKOM
Das Startup-Programm Techboost der Deutschen Telekom bietet als Partner der Themenreise allen Teilnehmern einen exklusiven Zugang zur Matchmaking-Plattform. Gemeinsam mit Phoenix Contact wurde eine Lösung für die intelligente Parkraumbewirtschaftung in Zusammenspiel mit Stadt, Kommune und Wirtschaft gesucht. Am Ende der Veranstaltung gelang es Frank Barz, Startup Partner Manager im Techboost Programm der Telekom, mit seinem Team zwei Startups (AlterMobili und SONAH) zu finden, die vor dem Teilnehmerkreis ihre Lösung live gepitcht haben.
PANELDISKUSSION
mit Stefan Olding, Phoenix Contact | Jens Böhnlein, Commerz Real | Patrick Schneckenburger, E.ON | Dr. Jochen Lorz, Heitec | Alexander Schießl, e.less
Das Zusammenspiel von Versorger und Verbraucher ist elementar. Im privaten Bereich muss es (finanzielle) Anreize für die Nutzung von erneuerbarer Energie geben. Darüber hinaus müssen allgemein regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, um innovative, nachhaltige und branchenübergreifende Pilotprojekte vorwärtszubringen und skalierbar zu machen. Staatliche Förderungen sind mit einem hohen administrativen Aufwand verbunden und häufig fernab der Realität konzipiert. Bei Quartieren wäre bspw. eine integrierte Förderung bei der Sektorkopplung sinnvoll. 2022 sollen alle Kernkraftwerke abgeschaltet werden, das wirkt sich auf Netze und Preise aus. Grüne Energie muss deshalb schnell Kernkraft sicher ersetzen. Ansonsten werden wir weiterhin auf (nicht grüne oder nukleare) Energieimporte angewiesen sein.