Bei Drees & Sommer gibt es ein 125-köpfiges Team mit einer besonderen Aufgabe: Die Planung kritisch zu hinterfragen und so das Ergebnis für den Bauherren zu verbessern.
Klingt anspruchsvoll – und ist es auch. TWB steht für Technisch-wirtschaftliche Bauberatung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten den Bauherrn, unterstützen die Planer und zeigen verschiedene Varianten. Sie erkennen, wenn sich irgendwo Risiken verbergen, und sichern so die Qualität der Planung und letztlich eines Bauprojekts.
Überzeugungsarbeit zahlt sich aus
Einer von ihnen ist Engelbert Lüke. Seit 2012 ist der studierte Versorgungstechniker am Drees & Sommer-Standort Köln in tätig. Er mag den Sinneswandel, der sich bei vielen Beteiligten im Laufe eines Projekts vollzieht.
„Gerade am Anfang kann man als Störenfried im Projekt wahrgenommen werden“, erklärt er. „Der TWBler stellt aus Sicht einiger Planer blöde Fragen, schreibt lange Berichte und hält nur auf.“ Doch davon lässt Engelbert Lüke sich nicht abbringen.
Im Gegenteil: „Es kann am Anfang Kraft kosten, diese Leute von dem Mehrwert durch einen TWBler zu überzeugen. Wenn es dann jedoch geklappt hat, macht die Zusammenarbeit umso mehr Spaß“, findet Lüke.
Mit TWB wäre das nicht passiert
Auf 14,9 Milliarden Euro beziffern die Marktforscher von Bau Info Consult die Fehlerkosten, die die deutsche Baubranche 2017 zu verkraften hatte. Flapsig formuliert: „Mit TWB wäre das nicht passiert.“
Denn die Technisch-wirtschaftliche Bauberatung stellt die Qualität in Bauprojekten sicher. Was in anderen Branchen und für Produkte und Dienstleistungen selbstverständlich ist, fehlt in der Baubranche noch: eine durchgängige und verbindliche Qualitätsprüfung.
Ein Team mit Erfahrung
Wer diese Qualitätsprüfung zuverlässig durchführen will, braucht Erfahrung. „Wenn Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, nehmen Sie auch jemanden mit, der jahrelang Ahnung von Autos hat, und nicht den Azubi im ersten Lehrjahr“, zieht Thomas Hofbauer, der das TWB-Team aufgebaut hat und leitet, einen Vergleich. Dementsprechend bringen die TWB-Mitarbeiter bei Drees & Sommer in der Regel mindestens fünf Jahre Berufserfahrung mit, oft auch über 20 Jahre.
Das gilt auch für Daniela Überfeld vom Standort Düsseldorf. Die gelernte TGA-Planerin (TGA = Technische Gebäudeausrüstung) kam 2015 von der Bauabteilung eines Großhandelskonzerns zu Drees & Sommer.
Zwischen Dompteur und Mediator
Daniela Überfeld versteht sich als Bindeglied zwischen dem Bauherrn oder Nutzer und den Planern. „Wir sind Vermittler und Übersetzer zwischen den Welten, auch wenn wir offiziell Vertreter des Bauherrn sind“, erklärt sie. „Manchmal sind wir der Dompteur, der das Planungsteam durch den Ring springen lässt, manchmal aber auch der Mediator, der bei Konflikten im Projektteam deeskalierend einwirkt und im Planungsprozess unterstützt. Je nach Situation tauschen wir also die Bauherren-Brille gegen die der Planer.”
Aktuell hat Daniela Überfeld rund zwölf Projekte auf dem Tisch. Auch das ist typisch TWB. Denn während Planungsteams oft jahrelang knietief in ihrer eigenen Planung stecken, sehen TWBler in der Zeit viele verschiedene Projekte. Neue Erkenntnisse können sie sofort wieder anwenden.
An ihrem Job liebt die Ingenieurin, dass er so abwechslungsreich ist und dass sie sich selbst organisieren und eigenständig arbeiten kann. „Man kann sich über ein eigenes Themenfeld auch ein Stück weit selbst verwirklichen“, führt sie aus. „Da heißt es ‚Probier dich aus, vielleicht entwickelt sich was draus‘.“