Designing the Future

Der Weg zur Circular Economy

Auf den Punkt gebracht – drei Fragen an Fernando Resende, Marketing Manager Building & Construction EMEA bei Covestro . Im Rahmen der Designing the Future Initiative haben wir Herrn Resende nach seiner Meinung zum Bauen von morgen gefragt.

Covestro zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Kunststoffen und deren Komponenten. Mit seinen innovativen Produkten und Verfahren trägt das Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität auf vielen Gebieten bei. Covestro beliefert rund um den Globus Kunden in Schlüsselindustrien wie Mobilität, Bauen und Wohnen sowie Elektro und Elektronik. Außerdem werden die Polymere von Covestro in Bereichen wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie in der Chemieindustrie selbst eingesetzt. Das Unternehmen richtet sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus und strebt an, bis 2035 klimaneutral zu werden.

 

Als Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen spielt Covestro eine entscheidende Rolle bei der Förderung des zirkulären Bauens. Wie genau tragen Ihre Lösungen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und zur Förderung einer ressourceneffizienten Bauweise bei? 

Mit unsere unternehmerischen Vision, sich vollständig auf die Circular Economy auszurichten, will Covestro dieses Thema weiter voranbringen – im Interesse der Kunden aus Wirtschaft und Industrie sowie der Verbraucher. Aber auch mit Blick auf Politik, Wissenschaft und Kapitalmärkte und nicht zuletzt zum Wohle der eigenen Mitarbeitenden steht Kreislaufwirtschaft als Thema und Zielsetzung gleichermaßen im Fokus. Gleichzeitig strebt Covestro Klimaneutralität bis 2035 an. Bis dahin sollen Netto-Null-Emissionen aus der eigenen Produktion und aus eingekaufter Energie erreicht sein. 

Covestro zielt mit seinem strategischen Programm vor allem darauf ab, Kunststoffe und deren Komponenten wirklich nachhaltig und klimaneutral herzustellen, um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern – mit alternativen Rohstoffen, erneuerbarer Energie und weniger Emissionen. Außerdem will Covestro innovative Technologien entwickeln, um das Recycling von Altprodukten und unvermeidbarem Abfall zu verbessern und vorantreiben. Denn diese sind eine zentrale Rohstoffquelle der Zukunft und ein wesentlicher Teil der Circular Economy. Am Ende könnten wir nicht nur Produzent und Lösungsanbieter, sondern zusätzlich auch ein innovativer Recycler sein – kurz: Covestro ist auf dem Weg zum „Re-Ducer“. 

Die Produkte sollen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft bestmöglich auf Recycling zugeschnitten und noch stärker auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ausgerichtet werden – von der Entwicklung bis zur Entsorgung. Ferner will Covestro mit Akteuren in allen Bereichen des Wertschöpfungskreislaufs kooperieren. Dies auch, um im gegenseitigen Interesse und über Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz hinaus neue geschäftliche Chancen zu erkennen und zu nutzen. 

Ein praktisches Beispiel für die Bauindustrie ist unser kürzlich eingeführtes klimaneutrales MDI - ein Hauptbestandteil von PU-Dämmstoffen, bei dem der Bioabfall über die Massenbilanz dem Material zugeordnet wird: Neben der guten Wärmedämmung von PU-Dämmstoffen sorgt das klimaneutrale Material (cradle-to-gate- Bewertung)  nun für einen weiteren Gewinn im Bereich des nachhaltigen Bauens: Durch die praktische Vermeidung von Emissionen bei seiner Herstellung trägt das MDI sogar dazu bei, die gebundenen Kohlenstoff ("embodied carbon") über den Lebenszyklus eines Gebäudes zu reduzieren. Die Verwendung daraus hergestellter PU-Dämmstoffe in neuen Gebäuden sowie bei der Renovierung älterer Gebäude kann somit einen wichtigen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit Primärressourcen und zur deutlichen Verringerung der CO2-Emissionen leisten. 

 

Wie fördert Ihr Unternehmen die Rückgewinnung und Wiederverwertung von Polyurethanen und anderen Polymerwerkstoffen, um eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen und welche Herausforderungen ergeben sich hierbei? 

Als ein weltweit führender Hersteller von Polymeren will auch Covestro das Recycling von Kunststoffen voranbringen. Insbesondere zielen wir darauf ab, innovative neue Technologien zu entwickeln und so schnell wie möglich marktfähig zu machen. Hierzu haben wir mehr als 20 Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgesetzt. Wir verfolgen dabei einen breiten technologischen Ansatz, um der Vielfalt der Produkte und Märkte gerecht zu werden. 

Bei der Entwicklung neuer Recyclingpfade legen wir besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz. Denn die neuen Verfahren sollen dazu führen, den CO₂-Fußabdruck der Produktionsprozesse und Produkte zu verringern und so zum Klima- und Umweltschutz beizutragen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, neue zirkuläre Geschäftsmodelle mit Kunden und Partnern zu entwickeln 

Insbesondere für den Bereich PU-Hartschaum, zu dem auch die Dämmung von Gebäuden gehört, will Covestro gemeinsam mit 21 weiteren Partnern aus neun Ländern den Stoffkreislauf für Hartschäume aus Polyurethan (PU) schließen. Diese tragen als Dämmmaterial in Kühlgeräten und Gebäuden zur deutlichen Steigerung der Energieeffizienz bei. Für einen nachhaltigen Lebenszyklus fehlen bislang jedoch ein koordiniertes Abfallmanagement sowie geeignete Recyclingverfahren. Das möchte das von Covestro koordinierte CIRCULAR FOAM-Projekt ändern. Unter seinem Dach erarbeiten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden  Jahren ein umfassendes Lösungsmodell. Ziel ist es, den Stoffkreislauf für PU-Hartschäume zu schließen und die europaweite Umsetzung dieser Blaupause vorzubereiten. Auf diese Weise könnten in Europa ab 2040 jedes Jahr eine Million Tonnen Abfall, 2,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und 150 Millionen Euro an Verbrennungskosten eingespart werden. 

 

Wenn Sie einen Wunsch an die Bau- und Immobilienbranche frei hätten: Welcher wäre das? 

Wir hoffen, in naher Zukunft eine Bauindustrie zu sehen, die mehr zirkuläre Lösungen verwendet und kohlenstoffarme Materialien einsetzt, um den Übergang zu klimaneutralen Gebäuden zu beschleunigen. 

 

HIER finden Sie weitere Informationen zu der Initiative Designing the Future.