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Drees & Sommer in Nordrhein-Westfalen

© FredFroese – gettyimages.de

Köln, Düsseldorf, Dortmund, Aachen und Münster: das bevölkerungsreichste Bundesland kennt fünf Standorte von Drees & Sommer. Sie sind bestens vernetzt – weil der Wandel den steten Austausch fordert. Wo einst Kohle und Stahl die Wirtschaft bestimmten, üben heute Hightech, Medien und Forschung die größte Strahlkraft aus. 

Der Weg in die Zukunft führt über Aachen. An einem Ort, der wie geschaffen ist für ein Zentrum für Zukunftsfragen, siedelte Drees & Sommer 2016 einen neuen Standort an. Mitten auf dem Campus der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) entwickeln Klaus Dederichs und seine Kollegen seitdem Transformationsstrategien. 

Ihr Credo: Es lohnt sich für Unternehmen, sich dem Thema Digitalisierung und Industrie 4.0 mehr als oberflächlich zu widmen. Ja, es führt langfristig gar kein Weg daran vorbei. Das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) der RWTH ist der engste Partner des Büros. 

Tanja Heidecker steht als Aachener Dreso-Projektmanagerin in Workshops an vorderster Front. Sie hat ein Kostentool entwickelt, Skeptiker und Haderer möchte sie wachrütteln. „Es ist faszinierend, wie sehr die Digitalisierung das Leben leichter machen und dennoch wirtschaftliche Mehrwerte liefern kann“, sagt sie. 

Heidecker ist Teil eines jungen und dynamischen Teams, das beispielhaft ist für Nordrhein-Westfalen, zumindest für Teile des bevölkerungsreichsten Bundeslandes, das in den Augen vieler noch immer in der Lethargie steckt. Eine falsche Annahme, wie der Drees & Sommer-Geschäftsführer in NRW, Stefan Heselschwerdt, findet. „Nordrhein-Westfalen hat ein Imageproblem“, sagt Heselschwerdt. „Durch den Niedergang der Montan- und Stahlindustrie stand das Land vor dem Nichts.“ Jetzt freut er sich über „total erfolgreiche Immobilienmärkte und eine spannende Gründerszene“. 

Drei Bürogründungen in vier Jahren 

Heselschwerdt und seine Geschäftsführerkollegen Matthias Schulle und Jörg Ewald-Lincke haben darauf reagiert und die Expansion von Drees & Sommer im Westen vorangetrieben. Innerhalb von vier Jahren feierten sie drei Bürogründungen. Von Mitte der 80er-Jahre bis 2001 arbeiteten nur in Köln Dresos, dann kam Düsseldorf hinzu. Der Gedanke damals: Wer sich in Düsseldorf etablieren möchte, müsse auch direkt präsent sein. 

Gleich die ersten spannenden Projekte im MedienHafen belegten diese These – und natürlich gilt sie auch für andere Orte. Seit 2013 zeigt sich die Vielschichtigkeit des Bundeslands noch stärker. Erst öffnete das Büro in Dortmund, das von der Westfalen-Metropole aus als Tor in die Region fungiert. „Es gibt dort sehr viele versteckte Champions“, sagt Jörg Ewald-Lincke. Als nächstes folgte Aachen und im November 2017 Münster. Bei einem Hafendialog zur Einweihung des jüngsten Neuzugangs stellte Dreso die Frage, wie man die lebenswerteste Stadt der Welt noch lebenswerter machen kann. 

Interne und externe Verknüpfungen zwischen den Niederlassungen gibt es eine Menge. Alle 24 Monate finden große Schulungs- und Weiterbildungsevents statt – wie auf Zeche Zollverein in Essen, wo acht Gruppen dazu aufgerufen waren, je einen Satz aus dem Leitbild von Drees & Sommer zu verfilmen. In einer Art Oscar-Nacht wurden dann die besten Resultate gekürt. 

„Eine gute Energie“, hat Kathrin Pazer im Verhältnis der mehr als 200 NRW-Dresos untereinander festgestellt. Pazer ist Teil des Business-Development-Teams und nicht nur dafür zuständig, immer das Ohr am Markt zu haben, neue Potenziale zu entdecken und Kollegen auf die Kaltakquise vorzubereiten oder sie dabei zu begleiten. Sie kümmert sich auch um die interne Vernetzung und die Verbindung zur Zentrale in Stuttgart. 

„So einen Auftrag hat man wahrscheinlich nur einmal im Leben.“ 

Pazer macht das von Köln aus, dem nach wie vor größten Standort, an dem nahezu alle Leistungsbereiche von Drees & Sommer vertreten sind. Dort verdiente sich auch der heutige Geschäftsführer Matthias Schulle seine ersten Sporen – und übernahm 1990 als Rookie sofort ein Großprojekt: Bernd Eichingers Multiplex-Kino Cinedom. 

„Innerhalb von 18 Monaten sollte es bezugsfähig sein. Das war eigentlich unmöglich“, erinnert er sich. Bei der Eröffnung standen 15 Kamerateams vor der Türe, während Schulle im Innern nach einer 36-Stunden-Dauerschicht noch Schutzfolien abriss. „Danach musste ich erst mal in die heiße Badewanne.“ 

Die „Geht nicht, gibt’s nicht“-Mentalität hat sich auch durch diese frühe Erfahrung bei ihm festgesetzt. Wenn es in Köln und im Rest des Landes anspruchsvolle Projekte zu stemmen gilt, ist Drees & Sommer nicht selten im Boot. „Wir haben uns ein hohes Maß an Beratungskompetenz aufgebaut, vor allem in den frühen Entwicklungsphasen“, sagt Schulle. 

Die Köln-Messe ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Abwicklung, aktuell zählen "The SHIP" in Köln, das GCM-Projekt Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg und die Archäologische Zone/Jüdisches Museum („Miqua“) zu den spannendsten Aufgaben. 

Die junge Garde prägt das Bild 

Um ein rund 6.000 Quadratmeter großes Ausgrabungsareal direkt am Kölner Rathaus entsteht bis Ende 2020 ein Museum, dessen Betreiber, der Landschaftsverband Rheinland, von einer „herausragenden kultur-politischen Bedeutung“ spricht. Eric Tepner, der das Prestigeprojekt bei Drees & Sommer verantwortet, stimmt zu: „So einen Auftrag hat man wahrscheinlich nur einmal im Leben.“ 

Tepner steht wie Kathrin Pazer und Tanja Heidecker für eine neue Generation an Mitarbeitern. Die alten Hasen sehen es mit Freude. Georg Müller ist einer von ihnen. Als er im Frühjahr 1991 in Köln begann, klebte man Terminpläne noch von Hand und arbeitete mit DOS-Rechnern. „Wenn du da im Kostenberechnungsprogramm einmal Enter gedrückt hast, konntest du zehn Minuten lang Kaffee trinken gehen“, sagt er. 

Müller, der sich bei Drees & Sommer weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus einen Ruf als Experte für die Kostenermittlung und -prüfung erarbeitet hat und der von Stefan Heselschwerdt als „lebende Kostendatenbank“ geadelt wird, hat die Entwicklung des Büros über die Zeit verfolgt und sagt: „Wir sind viel größer als früher, aber es geht trotzdem nicht unpersönlicher zu.“