Das Pudong Art Museum befindet sich im Herzen Shanghais, direkt am Huangpu-Fluss und dem Oriental Pearl Tower, und wurde am 8. Juli 2021 eröffnet. Es erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund 40.000 m2 und wird ein neues Zuhause für spannende Ausstellungen mit höchsten internationalen Museumsstandards sein.
Das Gebäude wurde von Ateliers Jean Nouvel (AJN) entworfen, einem herausragenden französischen Architekten mit einem sehr starken Ansatz für Kultur- und Museumsbauten. Drees & Sommer lieferte das MEP-Consulting und wurde dabei von internationalen Teams in Shanghai und Paris unterstützt. Das Hauptaugenmerk des Ingenieurteams lag auf der Entwicklung anspruchsvoller Raumklimakonzepte, die den sehr strengen Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Ausstellungsräumen gerecht werden. Dies war in dem subtropischen Klima eine große Herausforderung, wenn es darum ging, den Energiebedarf zu minimieren.
Eine besondere Herausforderung war der Raum hinter der "Grande Verre", einer beeindruckenden Glasfassade, die auf die Altstadt von Shanghai ausgerichtet ist und Kunstinteressierten einen Blick von außen in das Gebäude ermöglicht, wo digitale Kunst auf einem großen LED-Bildschirm gezeigt werden kann. Mit Hilfe von Simulationsstudien wurden die solare Belastung und die internen Wärmegewinne des Bildschirms analysiert, um verschiedene Möglichkeiten zur Steuerung der Raumtemperatur zu bewerten. Mit einem Ansatz zur Verdrängungslüftung und einer in den Boden integrierten Wärmesenke konnte die für die Klimatisierung des Raums erforderliche Luftmenge um fast 60 % reduziert werden, was zu einer erheblichen Verringerung der Energieintensität und der Größe der technischen Ausrüstung führte und dem Museum mehr Nutzfläche zurückgab.
Die Besucher des Museums können dank der Dachfläche einen ungehinderten Blick auf die Stadt und den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Huangpu-Fluss genießen. Normalerweise sind solche Räume mit großen technischen Anlagen ausgestattet, doch durch die effiziente Integration der Anlagen in einen kleinen technischen Turm im Gebäude konnte dies umgangen werden.