Viva Polonia

Das Themenreisen-Special 2022 – Der Blick über den Tellerrand nach Polen

Im Rahmen der Themenreise 2022 fand Mitte Juni unter dem Motto `Thinking outside the box´ eine dreitägige Delegationsreise von Berlin nach Warschau statt, die gemeinsam mit unserem Themenreisen-Partner Baden-Württemberg International realisiert wurde.

Einblicke in die Delegationsreise von Berlin nach Warschau

Einblicke

Basierend auf einprägsamen, humoristischen Impulsen des wohl bekanntesten Deutschen in Polen, Steffen Möller, wurde dem über 30-köpfigen Teilnehmendenkreis (bestehend aus Unternehmen wie ABB, Aqseptence, bw-i, Carbon4, Comma Soft, Erwin Hymer Group, Georg Fischer, Jungheinrich, Käfer Werkzeugbau, Phoenix Contact und Würth) zahlreiche Einblicke in den polnischen Markt und in die Produktions- und Forschungsstätten verschiedener deutscher Unternehmen in Polen geboten, u.a.:

in das moderne Produktionszentrum des Themenreise-Partners PhoenixContact in Nowy Tomyśl,
in das 220 ha große Volkswagen Crafter-Werk in Września,
in die größte, polnische Produktionsstätte des Themenreise-Partners ABB, vor den Toren der Stadt Lodz,
bei der Abendveranstaltung in einer ehemaligen Spinnerei und dem heutigen Vienna House Andel’s Lodz (hosted by Panattoni),
in den neuen Digital Hub der CEE-Zentrale von Bayer in Warschau,
sowie bei dem mit über 80 Teilnehmer:innen im 38. Stock des 220-Meter hohen Warsaw Spire stattfindenden Abschlussevents der Reise mit Impulsen von Immofinanz, ABB, der deutsch-polnischen Industrie- und Handelskammer, der Stadt Warschau, E.ON edis ergia, MCX Group, Comma Soft, Kaufland, Deininger Consulting, Bayer, Adamietz usw.

intensiver Diskurs

Bei intensiven Diskussionsrunden mit zugeladenen Gästen aus dem regionalen Umfeld wurden folgende Leitfragen erörtert:

Was ist das Besondere an den polnischen Niederlassungen der deutschen Unternehmen?
Sind es nur verlängerte Werkbänke ihrer Produktionen, oder sind es auch eigenständige Funktionen und Qualitäten, die hier erfüllt und erschlossen werden sollen?
Welche Bedeutung hat der polnische Markt an sich und wie entwickelt er sich im Vergleich zu anderen osteuropäischen Märkten?
Wie steht es um Europa und welche Rolle kommt hierbei Polen und dem Zusammenspiel mit der EU, Deutschland und der DACH Region zu?

Erkenntnisse zu Land und Kultur

Ergänzend zu den individuellen Antworten und Einblicken in die unterschiedlichen Produktionsstandorte deutscher Unternehmen beeindruckten folgende Erkenntnisse zu Land und Kultur:

Polen verfügt, bei gleichzeitig verhältnismäßig niedrigem Lohnniveau, über eines der größten Innovations- und Wachstumspotentiale der osteuropäischen Länder. Die Investitionskultur in polnischen Städten westlich der Weichsel liegt flächendeckend auf sehr hohem Niveau. Allein mit 3,5 bn € greenfield investments landet Warschau unter den Top10 der fDi Strategy Cities. In den nächsten 5 Jahren sind dort bis zu 18 Hochhäuser geplant. Ob in Posen, der European City of the Future 2022/23 und größten Messestadt Polens, ob in Lodz, dem Zentrum der Film-, Textil- und Elektronikindustrie, oder in der Hauptstadt Warschau, überall entstehen wunderbare Mixed Use Quartiere mit höchster Design- und Bauqualität. Sie allezeichnet eines aus: Mut, Kreativität und die Lust auf eine stilvolle urbane Zukunft.
Servicekultur und Unternehmerspirit sind überall sicht- und spürbar. Laut dem Vizebürgermeister der Stadt Lodz, Adam Pustelnik, streben 9 von 10 polnischen Studenten die Unternehmensgründung an. Zudem ist das Bildungsniveau extrem hoch. An manchen polnischen Standorten ist die Arbeitslosenquote derartig niedrig, dass unter den neuen wie bestehenden Unternehmen ein Wettbewerb um die besten Mitarbeiter:Innen entsteht.
Polen gilt als eine der führenden europäischen Digitalisierungsnationen, nimmt den 2ten Platz im Cashless Ranking der EU ein, glänzt mit E-Administrationen und einer sprudelnden Gaming-Industrie. Das spiegelt sich auch in den über 3 Mrd. € Data Center Investments von Google und Microsoft im Großraum Warschau wider. Es scheint, dass sich vereinzelte Unternehmensstandorte von klassischen Werkbänken zu hochautomatisierten Produktionsstätten und Digitalschmieden transformieren.

Auch wenn einerseits die gegenwärtige Politik Polens zum Teil im Konflikt zum europäischen Gedanken steht und z.B. Migranten aus anderen Ländern ablehnt, wird Polen andererseits zum Lieblingsland der über 4 Mio. Flüchtlinge aus der Ukraine gewählt, die von insgesamt 7 Mio. Flüchtlingen von der polnischen Bevölkerung in beeindruckender Weise wie entfernte Verwandte aufgenommen werden.

Fazit

Polen verfügt über eine ansteckende Strahlkraft und Energie, die für die anstehende europäische Transformation von maßgebender Bedeutung sein wird. Besondersim Zusammenspiel und auf Augenhöhe mit den Unternehmen der DACH-Region und den jeweiligen Produktionsstandorten wird eine Steigerung der Produktivität möglich und die Zukunftsfähigkeit im Wettbewerb zu anderen globalen Märkten gehalten.