In den letzten Jahren wurden die sogenannten Green Bonds immer beliebter: Zwischen 2013 und 2016 hat sich der Anteil neu herausgegebener Papiere mehr als versiebenfacht und betrug im Jahr 2016 95,1 Milliarden US-Dollar, 2017 stieg er auf 156,7 Milliarden. Bei den Green Bonds verpflichtet sich der Emittent, die Emissionserlöse zur Finanzierung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten zu verwenden. Vermehrt handelt es sich dabei um Vorhaben im Bereich der Gebäude- und Produktionseffizienz.
Benchmark für Green Bonds in Deutschland
Auch in Deutschland wächst das Interesse an grünen Anleihen. Doch eine einheitliche Systematik für die Bewertung von Gebäuden für Green Bonds gibt es hierzulande noch nicht. Es existieren lediglich internationale Richtlinien, unter anderem von der Climate Bonds Initiative, kurz CBI. Als gemeinnützige Organisation fokussiert sie sich vor allem auf Kapitalanleger und will nachhaltige Investitionen vorantreiben. Um die Kriterien der CBI zu erfüllen, müssen die Gewerbeimmobilien im Portfolio in Bezug auf ihre CO2-Effizienz zu den besten 15 Prozent des deutschen Baubestandes zählen.
Als Grundlage für die Analyse im Auftrag der LBBW verwendeten die Experten von Drees & Sommer offizielle Daten der Deutschen Energie-Agentur (dena) und der Energieeinsparverordnung (EnEV). Dabei stellten sie einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Gebäudealter und der Energieeffizienz fest und konnten auf dieser Grundlage eine Methodik entwickeln.
Start für Green Bonds auch in Deutschland
Die Green Bonds werden auf dieser Grundlage nun weiter Fahrt auch in Deutschland aufnehmen, da sind sich die Experten von Drees & Sommer sicher. Der methodische Weg hierfür ist nun geschafft, so dass sich andere Banken und Versicherungen auch entsprechend in 2018 auf den Weg begeben werden, um grüne Anleihen zu emittieren.
„Vor allem unsere langjährigen Erfahrungen mit Immobilienprojekten und Green-Building-Zertifizierungen helfen uns, auch bei begrenzten Informationen über die einzelnen Gebäude eine geeignete Methodik zu entwickeln und zuverlässige Rückschlüsse über die Energieeffizienz zu ziehen“, erklärt Johannes Hopf, Experte für Energiedesign und Nachhaltigkeitsberatung bei
Drees & Sommer.