Das Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE errichtet am Firmensitz in Stuttgart-Vaihingen ein bisher einmaliges Verwaltungsgebäude, das allen modernen Anforderungen für Umweltfreundlichkeit und Digitalisierung gerecht wird. Mit dem heutigen Baggerbiss starten die Bauarbeiten für das Bürogebäude, das im Herbst 2021 fertiggestellt sein soll und rund 200 Mitarbeitern Arbeitsplätze bieten wird. Die gesamten Investitionskosten für das vierstöckige Bürohaus werden sich auf etwa 22 Millionen Euro belaufen. Der 20 Meter hohe und 70 Meter lange Neubau bietet auf einer Bruttogrundfläche von rund 7.000 Quadratmetern einen großen Konferenzbereich, eine Terrasse, eine Cafeteria und eine Kantine für bis zu 1.000 Mitarbeiter.
Wie das Unternehmen mitteilt, ist das sogenannte „Plusenergiehaus“ so konzipiert, dass im Betrieb mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Eine neu entwickelte, hochdämmende Fassadenkonstruktion, Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Südfassade, Erdwärme über Geothermie-Bohrungen sowie eine begrünte Nordfassade sind die wesentlichen Maßnahmen für eine nachweisbar positive Energiebilanz des Gebäudes, das auch als Demonstrationsobjekt für potenzielle Bauinteressenten dienen soll. Die Architektur stammt von SCD Architekten Ingenieure GmbH aus Stuttgart.
Um den Ressourcenverbrauch nachhaltig und das Abfallaufkommen möglichst gering zu halten, wenden die Drees & Sommer-Experten in weiten Teilen das sogenannte Cradle-to-Cradle-Prinzip an. Es handelt sich dabei um ein kreislauffähiges Verfahren, um Baumaterialien nach einem späteren Gebäudeabriss in hoher Qualität wieder zu verwerten oder sie vollständig abbaubar in einen biologischen Kreislauf zurückzuführen. Detaillierte Auskunft über die beim Bau verwendeten Materialien und deren chemische Beschaffenheit gibt ein bereits vor Baubeginn erstellter Materialausweis.
Zukunftsthemen im Bauwesen vormachen
Zukunftsthemen im Bauwesen selbst auszuprobieren und anzuwenden ist für Drees & Sommer-Vorstand Steffen Szeidl ein Muss: „Wir beraten Kunden wie man Gebäude digital, flexibel und effizient plant, baut und intelligent betreibt und dabei streng auf Umweltfreundlichkeit achtet. Was sich bewährt und wirtschaftlich rechnet, beweisen wir am besten, indem wir es vormachen.“
Digitale Technologien erleichtern das Bauen und entlasten die Mitarbeiter
Geplant und gebaut wird mit digitalen Methoden wie „Building Information Modeling“, kurz BIM und „Lean Construction Management für schlanke Bauprozesse“. Dabei sollen industriell vorgefertigte, modularisierte Bauteile so weit wie möglich zum Einsatz kommen. Die verschiedenen Baubeteiligten arbeiten die Angaben zu ihren Gewerken in ein digitales BIM-Modell ein, noch bevor ihre Arbeiten auf der Baustelle tatsächlich beginnen. Das dreidimensionale Abbild enthält damit nicht nur diverse Daten wie etwa zu Material, Kosten oder Brandschutz, sondern mit ihm können ebenso Bau-, Montage- oder Terminabläufe virtuell durchgespielt werden. So lassen sich Widersprüche bei Planung oder Bauausführung frühzeitig feststellen und im Vorfeld zu geringen Kosten beheben.
Vorzeigbar wird auch der Einsatz der geplanten digitalen Technologien sein, die eine Entlastungsfunktion für die Mitarbeiter, Kunden oder Dienstleister im späteren Betrieb des Gebäudes darstellen. Mit Hilfe von Apps können beispielsweise Zugangsberechtigungen vergeben werden, die Buchung von Konferenzräumen oder die Stellplatzbelegung erfolgen und Einstellungen von Heizung, Kühlung, Lüftung oder Licht individuell und automatisiert an den jeweiligen Büronutzer angepasst werden.
Derzeit sind mehr als 850 der insgesamt 3.300 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe am Hauptsitz in Stuttgart beschäftigt. Im vergangenen Jahr erzielte Drees & Sommer einen Umsatz von 425 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von 48 Millionen Euro. Für den Unternehmenserfolg von Drees & Sommer sind die 40 gleichberechtigten Partner, die auch am Unternehmen beteiligt sind, gleichermaßen verantwortlich.