Am Salzsenderweg in München ist innerhalb der vergangenen sieben Jahre ein beeindruckendes Schulgebäude entstanden, in dem sich Innovation, Nachhaltigkeit und Pädagogik miteinander vereinen. Fristgerecht zum Schulstart 2024/2025 wurde das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium nun eröffnet – ein großer Erfolg auch für uns von Drees & Sommer. Wir waren mit der Steuerung des Projekts beauftragt und haben es seit Beginn bis zur Fertigstellung betreut.
Nachhaltiges Bauen und pädagogischer Mehrwert im Fokus
Das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ist Bestandteil des Münchner Schulbau- und Kitabauprogramms, welches Teil der größten kommunalen Bildungsbauoffensive Deutschlands ist. Für dieses Vorhaben wurden finanzielle Mittel in Höhe von mehr als neun Milliarden Euro bereitgestellt. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter appelliert nach seinem ersten Rundgang durch die neue Schule: „Wir wissen alle, wir müssen unser Bestes tun, damit Kinder vernünftige Voraussetzungen haben, sich auf die Zukunft vorzubereiten!“
Das Konzept des Schulgebäudes wurde daher maßgeblich von der Landeshauptstadt München geprägt, die den Fokus zum einen auf klimafreundliches Bauen und zeitgemäße Pädagogik nach dem Münchner Lernhauskonzept legte, sich zeitgleich aber auch eine offene Architektur gewünscht hat, welche die Schule in das Quartier integriert.
Durch diesen Wunsch gab es eine Besonderheit in der Projektplanung: Es konnten sich sowohl Anwohnende als auch Vertretende des Stadtbezirks in insgesamt fünf Gesprächsrunden an der Planung des Schulgebäudes beteiligen und im Rahmen einer Abstimmung schlussendlich auch die Gebäudeform bestimmen.
Beeindruckende Umsetzung des neuen Münchner Gymnasiums
Das Resultat von Hascher Jehle Architektur kann sich sehen lassen: Das Gymnasium besteht aus drei amöbenförmigen Bauteilen, die sich auf bis zu fünf Etagen erstrecken. So ist beispielsweise ein Pausenhof auf einem Teil des Gebäudedachs und auf einem anderen Dachteil der Sportplatz, andere freie Dachflächen sind genau wie die Außenwände begrünt oder mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Die Gebäudetemperierung erfolgt über zwei Grundwasserbrunnen, um möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. Ortbeton, der je nach Bedarf vor Ort gemischt wird, kam ebenfalls zum Einsatz. Es wurden nachhaltige Konzepte umgesetzt, auch um eine unnütze Flächenversiegelung zu vermeiden.
Gleichzeitig wurden beim Bau des Schulgebäudes die Anforderungen des Münchner Lernhauskonzepts berücksichtigt: Die Schule ist in neun eigenständige Lernhäuser aufgeteilt und verschiedene Arten von Begegnungsräumen für alle Jahrgänge und Menschengruppen wurden schaffen. Beispielsweise gibt es einen Schulgarten mit eigenen Bienenstöcken und Lernhäuser mit modularen Möbeln. Das Schulgelände umgibt kein Zaun und es erhielt eine Freitreppe auf dem Außengelände, sodass es sich dem gesamten Stadtviertel öffnet.
Erfolgreicher Abschluss des Projekts
Das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium zeigt, wie – trotz Herausforderungen wie der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise – Schule im Einklang mit der Umwelt neu gedacht werden und zu einem innovativen Ort der Begegnung für die 1.350 Schülerinnen und Schüler sowie das umliegende Viertel werden kann. Wir freuen uns, dass das Projekt durch eine koordinierte Gesamtleistung aus einer Hand erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte!