News

ZIA-Frühjahrsgutachten 2025 – so entwickelt sich der Markt

Mit dem jährlich erscheinenden ZIA-Frühjahrsgutachten (FJG) gibt der „Rat der Immobilienweisen“ einen umfassenden Einblick in die Immobilienmärkte. In Form von Analysen, Prognosen und eines Trendradars nimmt diese Institution neben der gesamtwirtschaftlichen Lage auch die einzelnen Assetklassen detailliert in den Blick.

Angesichts weiterhin virulenter Krisen und angespannter Märkte sowie hoher Baukosten, eines Fachkräftemangels über nahezu alle Branchen hinweg und der schwierigen Finanzierung ist diese Begleitung sehr wichtig. Nur so können die Player der Bau- und Immobilienbranche gut und schnell reagieren. Klar ist: Stärker als bislang muss unser Augenmerk der öffentlichen Infrastruktur als Rückgrat von Wirtschaft und Gesellschaft gelten. Dazu brauchen wir eine enge Kooperation von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand.

Das Frühjahrsgutachten des ZIA hat sich längst zu einer wichtigen Orientierungshilfe für den Markt entwickelt. Drees & Sommer unterstützt das Erstellen des Frühjahrsgutachtens bereits seit mehreren Jahren. Damit leistet das Unternehmen einen Beitrag zu mehr Transparenz auf den Immobilienmärkten.

Die wichtigsten Erkenntnisse des FJG 2025 im Überblick:

  • Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in Deutschland im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr geringfügig gesunken. Hohe Energiepreise, gesunkene Kapazitätsauslastung und Arbeitsproduktivität drücken auf die Wettbewerbsfähigkeit und dämpfen die Investitionsbereitschaft. Für 2025 deutet sich eine Fortsetzung der strukturell begründete Wachstumsschwäche an.
  • Investmentmarkt für Wirtschaftsimmobilien: Der Investmentmarkt zeigte gegen Ende 2024 erste Anzeichen einer langsamen Stabilisierung. Die Umsätze in der Nutzungsart Logistik/Industrial haben zum zweiten Mal seit 2023 die Umsätze mit Einzelhandelsimmobilien übertroffen.
  • Büroimmobilien: Der Markt für Büroimmobilien hat in den vergangenen Jahren tiefgreifende Anpassungen und Transformationen erfahren und zeigt sich weiterhin stabil, doch eine spürbare Belebung blieb 2024 aus.
  • Logistikimmobilien:  Bei Logistikimmobilien ist die Bodenbildung bei den Kaufpreisen schneller erfolgt als in den meisten anderen Nutzungsarten. Die schwachen gesamtwirtschaftlichen Perspektiven führen dennoch zu einer anhaltenden Zurückhaltung.
  • Corporate Real Estate: Zum Corporate Real Estate zählen betriebliche Immobilien, die als Betriebsmittel bei der Produktion eingesetzt werden. Die Abhängigkeit von der Produktionsentwicklung und dem industriellen Strukturwandel stellt auch Corporate Real Estate vor die Herausforderungen des Abwanderns von Industrieunternehmen und des Fachkräftemangels.
  • Hotelimmobilien: Der Markt für Hotelimmobilien stabilisiert sich weiter. Dafür sorgten unter anderem auch Großevents wie die Fußball-Europameisterschaft. Allerdings fordern höhere Betriebskosten, Gehälter und Energiepreise die Betriebe heraus. Schwache konjunkturelle Prognosen dürften künftig auch das Geschäftsreiseverhalten beeinträchtigen.
  • Einzelhandelsimmobilien:  Die verhaltene Konsumstimmung bleibt eine der größten Herausforderungen. Die Sparneigung stieg angesichts der Inflation. Zusammen mit Lieferengpässen, Fachkräftemangel, Filialnetzoptimierungen und Händlerinsolvenzen ergeben sich tiefgreifende Auswirkungen auf die Einzelhandelsimmobilien.
  • Gesundheits- und Sozialimmobilien:  Die Nachfrage nach Gesundheits- und Sozialimmobilien wird aufgrund des demografischen Wandels weiter ansteigen. Jedoch steht das Pflegesystem in Deutschland bereits seit vielen Jahren vor enormen Herausforderungen, etwa die stark steigende Zahl der Pflegebedürftigen oder der Personalmangel.
  • Wohnimmobilien: Der Markt für Wohnimmobilien leidet seit der Zinswende im Jahr 2022 aufgrund der stark gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten unter einem massiven Einbruch der Neubautätigkeit. Für 2024 ist nur noch mit insgesamt rund 210.000 neu genehmigten Wohnungen zu rechnen. Die Anzahl fertiggestellter Wohnungen dürfte auf 260.000 im Jahr 2024 und 230.000 im Jahr 2025 sinken.
  • Innenstadtentwicklung:  Viele Innenstädte leiden unter der weiteren Abnahme ihrer einstigen Lebendigkeit. Die Zukunft erfordert Konzepte zur Revitalisierung, baulichen Transformation und einer neuen Nutzung der Räume. Die Qualität des öffentlichen Raums und die Mobilität werden darüber entscheiden, ob eine Belebung der Innenstädte gelingt.

Sie wollen sich alle Entwicklungen im Detail durchlesen? Das gesamte Frühjahrsgutachten finden Sie auf der ZIA-Website: www.fruehjahrsgutachten.de