Was schon so früh? Der Wecker reißt mich pünktlich um 6.30 Uhr aus dem Schlaf – verflucht… beim Aufstehen bemerke ich, wie meine Oberschenkel brennen, und ich gehe mit zittrigen Beinen verschlafen ins Badezimmer des Hotels. 20 Minuten später sehe ich die ersten bekannten Gesichter im Frühstückssaal. Wurst, Käse, Brötchen, der Duft nach frischem Kaffee – wäre es nicht so früh, könnte man es sich hier so richtig gutgehen lassen. Ich zwinge mich zu einer Schale Müsli, obwohl ich keinen Appetit habe. Denn ich weiß, ich brauche die Kräfte für den heutigen Tag. Beim Gedanken an meinen Fahrradsattel meldet sich mein Gesäßknochen… zwei Tage liegen schon hinter uns. Halbzeit auf der EXPOBIKE TOUR. Doch viel Zeit zum Grübeln bleibt kaum. In wenigen Minuten treffe ich meine Mitstreiter:innen im Fahrradkeller und wir begeben uns auf die Strecke von Bad Salzungen nach Schweinfurt. Der Regen bereitet mir Bauchschmerzen, aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. In die Pedale treten, Kopf ausschalten, Kräfte sparen, Mittagspause, dann die letzte Etappe bis zur neuen Unterkunft, wo das wohlverdiente Abendessen auf uns wartet. Doch auch ein bisschen Vorfreude macht sich bemerkbar. Ich genehmige mir den letzten Bissen und lächle in mich hinein. 100 Kilometer Tagesziel? Das schaffe ich. // Ausschnitt aus den Erinnerungen von Sina Faass
480 Kilometer in vier Tagen mit dem Fahrrad durch Deutschland: Für Radprofis eine Aufwärmübung, für ungeübte eine echte Foltermethode, für die Teilnehmer:innen der diesjährigen EXPOBIKE TOUR Ansporn und Herausforderung zugleich. Das Ziel von Immosport, dem Initiator der Tour, ist es, im Sinne der Nachhaltigkeit eine sportliche Alternative für die Anreise zur EXPO REAL zu bieten und dabei zu netzwerken und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Insgesamt elf Dresos traten bei der Tour von Immobilienprofis für Immobilienprofis an. Wie sie die Strecke von Hannover bis Nürnberg in nur vier Tagen gemeinsam gemeistert haben? Unsere Kolleg:innen Sina Faass, Nina Demirer, Franziska Polleter und Joachim Lenschow berichten im Interview über ihre ungewöhnliche Reise von Hannover nach Nürnberg.