FFHS Zürich
Bildung heißt Begleitung
Die Fernfachhochschule Schweiz in der Züricher Gleisarena braucht neben ihren virtuellen Räumen einen physischen Ort, der als zentrale Anlaufstelle für Studieninteressierte, Studierende und Dozierende und zugleich als Backoffice für die Studienberatung dient. So entstand aus einer ehemaligen Retail-Fläche auf nur 116 Quadratmetern ein multifunktionaler Empfangsbereich, in seiner Gestaltung inspiriert vom Leitbild der Hochschule: „Bildung heißt Begleitung“. Denn bei der FFHS geschieht Wissensvermittlung für die Zukunft, und hier gibt es Beratung und Unterstützung bei der beruflichen Wegfindung ‒ kooperativ, innovativ und persönlich.
Bei diesem Projekt konnten wir beweisen, dass sich mit Farb- und Lichtkonzepten auch kleine Flächen multifunktional strukturieren lassen, bei gleichzeitigem Ausdruck einer starken Emotionalität.
„Die FFHS hat viele verschiedene Zielgruppen und bietet eine Fülle von Möglichkeiten, Wissen zu erlangen. Das Überangebot könnte einen leicht überfordern. Deshalb soll der neu gestaltete Empfangsbereich vor allem Klarheit ausdrücken.“
Marianna Maslow, Design Lead, Drees & Sommer
Zwei Welten
Polarität ist das Kernmerkmal der Gestaltung: zwei Bereiche mit unterschiedlichen Funktionen auf zwei Ebenen. Die Separierung der beiden Welten ‒ öffentlicher versus nicht öffentlicher Raum ‒ geschieht aber nicht nur physisch, sondern auch farblich und über das Licht. Von der Straße aus betritt man den Empfangsbereich mit dem Counter als zentralem Kontaktpunkt. Er ist durch die Glasfassade einsehbar und öffentlich. Eine teilüberbaute Treppe führt auf die zweite Ebene. Hier bilden das Backoffice und eine Teeküche für die Mitarbeitenden den nicht-öffentlichen Bereich, der durch die Glastrennwand dennoch Transparenz und Klarheit ausstrahlt. Ein Besprechungsraum im Übergang vereint als halb-öffentliche Fläche beide Welten.
Farbliche Kontraste
Mit zwei Farbwelten haben wir die Trennung zwischen oberer und unterer Ebene visualisiert. Die hellen Blau-, Grau- und Weißtöne des Empfangs betonen die Funktion dieses Bereichs: Beratung und Information. Hier soll man mit klarem Blick ans Werk gehen können. Die Flächen oben sind einheitlich in einer dunkleren Kontrastfarbe gehalten und separieren sich damit vom öffentlichen Bereich.
Auch die Treppe als Element des Übergangs zwischen beiden Welten haben wir das Farbkonzept aufgreifen lassen, mit dem hellen Ton auf den vertikalen und dem dunkleren Ton auf den horizontalen Flächen. Ein besonderes Detail sind die in die Stufen eingelassenen Fächer, in denen Infomaterial zu den verschiedenen Studienabschlüssen zu finden ist.
Zentrales Element: Licht
Ein Hell-Dunkel-Kontrast zur Strukturierung bildet den Kern unseres Lichtkonzepts. Als zentrale Anlaufstelle strahlt der Empfang Helligkeit und Offenheit aus und heißt die Besuchenden willkommen. Vor allem die Leuchten, die sich linienförmig über dem zentralen Kontaktpunkt kulminieren, sind ein wichtiges Element für die Strukturierung der Fläche. Wie Wegweiser führen sie durch den Raum und visualisieren damit wieder die Informationsfunktion. Die zweite Ebene ist dunkler und zurückhaltender gestaltet und grenzt sich dadurch sichtlich vom offenen bzw. öffentlich-zugänglichen Bereich ab.
Mut zu neuen Wegen
Mut gehört zum Credo der FFHS. Sie will in Lehre, Forschung und Dienstleistung neue Wege beschreiten. Und das ist gut so, denn dadurch konnte ein Ort voller Kontraste entstehen. Ein Ort, an dem es uns gelungen ist, durch Linearität, Reduzierung und Einfachheit die gewünschten Assoziationen zu wecken: Weitsicht, Klarheit und Leichtigkeit.
„Nicht viele Bauherren sind offen für den Vorschlag, einen ganzen Raum in Farbe zu tauchen. Aber so setzt man eben ein starkes Signal nach außen.‟
Marianna Maslow, Design Lead, Drees & Sommer
Facts
Fernfachhochschule Schweiz (FFHS)
Interior Design
Workplace Consulting
Projektsteuerung
Projektmanagement
Kosten- / Termincontrolling
Baumanagement
Projektlaufzeit: Oktober 2020 - April 2021
BGF: 116 m²
Fotos: Arnold Weihs