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Blogbeitrag 22 / 02 / 2022
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5 Gründe für Nachhaltiges Refurbishment

Bestandsgebäude sanieren

© Drees & Sommer

Wir erwarten immer mehr von unseren Gebäuden. Sie sollen nicht nur smart sein, sondern neuerdings kognitiv – also selbstständig und für uns denken. Nicht nur umweltfreundlich, sondern durch und durch nachhaltig. Und vor allem sollen Flächen und Ausstattung zu unserem Leben passen. Und auch das befindet sich im Wandel. Die jungen Generationen arbeiten, konsumieren und wohnen anders als ihre Eltern und Großeltern. Barrierefreies Wohnen wird angesichts einer alternden Gesellschaft immer wichtiger. Und auch die Corona-Pandemie hat unsere Anforderungen an Immobilien nachhaltig beeinflusst. Braucht es für all diese neuen Ansprüche auch neue Gebäude? Glücklicherweise nicht.

5 Gründe, warum die Zukunft im Bestand liegt 

#1: Bestandsgebäude sind ein riesiger Hebel für mehr Klimaschutz
Der Gebäudesektor hat einen enormen Anteil am Energieverbrauch und am CO2-Ausstoß. Allein 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit gehen auf das Konto privater und öffentlicher Gebäude. zurück. 35 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland fällt in Gebäuden an. Bis 2050 soll der Immobilienbestand in der EU klimaneutral sein. Damit das gelingt, führt kein Weg am Sanieren von Bestandsgebäuden vorbei. Denn Bestandsgebäude machen in der Europäischen Union den Großteil aus: Rund 85 Prozent der Gebäude sind 20 Jahre und älter. Ein zügiges energetisches Sanieren birgt also ein großes Potenzial!

#2: Gegenüber Neubauten haben Bestandsimmobilien einen CO2-Vorsprung

Vergleicht man die Varianten Abriss plus Nebau mit dem Bauen im Bestand, so ist letztere pauschal betrachtet 40 Prozent günstiger – allein dadurch, dass der Rohbau schon steht. Die schon vorhandene Bausubstanz verschafft Bestandsgebäuden einen CO2-Vorsprung gegenüber Neubauten.

Hinzu kommt: Wenn man Bestandsprojekte nach Urban-Mining-Prinzipien durchführt, versteht man Gebäude als Lager für wertvolle Rohstoffe. Am Ende ihrer Lebenszeit entsteht kein Müll, sondern die Materialien lassen sich erneut nutzen.    

#3 Der Zeitpunkt für Nachhaltiges Refurbishment ist günstig

Immobilieneigentum verpflichtet – auch dazu, dieses instand zu halten. Wer regelmäßig modernisiert, saniert oder revitalisiert, tut gut daran, die Gunst der Stunde zu ergreifen. Ob Bürogebäude, Hotelimmobilie, Shoppingcenter oder Industriehalle: Viele Branchen stehen vor großen Umbrüchen. Der Flächenbedarf verändert sich – auch durch die Folgen von Corona. Da bietet es sich an, ein bestehendes Gebäude oder einen Standort im Zuge einer Pflicht-Sanierung direkt flexibel und zukunftsfähig zu gestalten. Dabei helfen Immobilieneigentümern bestimmte Leitfragen – etwa: Welche Ansprüche stellen die künftigen Nutzerinnen und Nutzer an das Gebäude? Und welche Anforderungen ergeben sich daraus an Fläche, Ausstattung mit digitalen Services und Materialien …

#4 Bestandsgebäude befinden sich in guter Gesellschaft

Ein Bestandsgebäude steht häufig in einem gewachsenen Umfeld, ist Teil eines etablierten Quartiers. Das bringt viele Vorteile mit sich, weil die Bestandshalter auf vorhandene Infrastruktur aufbauen können. Sie müssen nicht erst mühsam die viel zitierte grüne Wiese an die Stadt anbinden. Gleichzeitig steckt in diesem Punkt auch die Chance, mit anderen Investoren und Bestandshaltern erfolgreich zu kooperieren. Denn ein einzelnes upgegradetes Gebäude umgeben von in die Jahre gekommenen Immobilien macht ein Viertel noch nicht attraktiv. Umgekehrt lassen sich bei gemeinsamen Refurbishment-Projekten Synergien heben. Die Chance ist da, mit Nachhaltigem Refurbishment ganze Quartiere aufzuwerten, zu vernetzen und für ihre Menschen lebendig zu gestalten.

#5 Es macht Spaß, alte Geschichten neu zu erzählen!

Original since 1853 – auf einem Shirt von Levi’s. Since 1866 unter dem Schriftzug von Coca Cola. Zahlreiche Unternehmen – Drees & Sommer eingeschlossen – schmücken sich gerne mit ihrer Tradition. Wer eine Geschichte hat, erzählt sie. Das gilt auch für Bestandsgebäude. Die Altbau-Wohnung mit Flügeltüren, Stuck und vier Meter hohen Decken lässt nach wie vor viele Herzen höherschlagen. Design-Klassiker aus den 1950er-Jahren sind ebenso beliebt wie gut erhaltene Antiquitäten. Bei Bestandsimmobilien kommt es darauf an, ihren Kern zu wahren, sie angemessen zu revitalisieren und ihre Geschichte neu zu interpretieren. Das ist häufig anspruchsvoller als einen Neubau zu erstellen – aber auch besonders reizvoll. Digitalisieren, innovative Nutzungskonzepte umsetzen, energetisch fit machen, gesunde und kreislauffähige Materialien verwenden – all das ist möglich und längst nicht dem Neubau vorbehalten.   

Fazit: Die Gebäude von morgen stehen schon! Jetzt geht es darum, das Beste aus ihnen zu machen. 

Spannende Projekte und weitere Tipps rund um Nachhaltiges Refurbishment finden Sie hier:

Zur Podcast-Folge "CO2-Vorsprung nutzen": Nachhaltiges Bauen im Bestand

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Zum Dossier "Upgrade statt Abriss"