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Blogbeitrag 14 / 02 / 2024
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Logistik 4.0 von A bis Z

Logistik der Zukunft

Lagern, kommissionieren, transportieren: Auch wenn die Aufgaben der Logistik im Kern die gleichen bleiben, so gewinnt die Branche immer mehr an Bedeutung. Ebenso steigen die Anforderungen: Schneller, exakter und umweltfreundlicher sollen Kurier-, Express- und Paketdienstleister sein.

Logistik-Trends der Zukunft

Fahrerlose Lkw transportieren von Robotern kommissionierte Waren zum Hintereingang des Quartiers A. Die Bestellung für Familie Z. – eine fleischfressende Zimmerpflanze – gelangt über einen vollautomatisierten, per App steuerbaren Aufzug ins Apartment der Familie. Henning Z., der die Pflanze nur zwei Stunden zuvor per Gedankenübertragung bestellt hat, wundert sich: Heute keine Drohne?

Ein fiktives Szenario, das gar nicht mehr so abwegig erscheint. Denn die Logistikbranche befindet sich im Umbruch. Statt großer Logistikzentren auf der grünen Wiese gibt es immer mehr dezentrale, flexible Lösungen – zum Beispiel in Innenstädten. Sogenannte Microhubs bringen Geschwindigkeit in die Logistik und bedienen sich dafür unbenutzter oder anderweitig schwer nutzbarer Flächen in Tiefgaragen oder Shoppingcentern. Ein weiteres Phänomen sind Darkstores. Dazu zählen zum Beispiel ehemalige Supermärkte, die nun zu Fulfillment-Centern umfunktioniert wurden. Statt als klassische Einkaufsflächen dienen sie der Abwicklung von Online-Aufträgen. Ein Beispiel dafür sind Märkte der 2017 von Amazon übernommenen US-Kette Whole-Foods.

Digitalisierung in der Logistik

Auch hat die Branche in den vergangenen Jahren einen Imagewandel durchlaufen. Logistik ist nicht mehr nur die zuweilen etwas fade scheinende Aufgabe, Waren zu lagern und anschließend von A nach B zu transportieren. Der gesamte Handel – online wie stationär – ist auf ein funktionierendes Logistik-Netzwerk angewiesen und hat es als zentral für sein Business identifiziert. Mit seinem eigenen Paketdienst erschließt sich Amazon Logistics bereits seit Jahren ein neues Geschäftsfeld und verbreitert damit seine Wertschöpfung.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz verleihen auch der Logistik einen extremen Schub. So sind Blockchain-Lösungen denkbar, beispielsweise um fälschungssichere Frachtpapiere zu gewährleisten. Denkbar sind selbststeuernde, vollautomatische Prozesse entlang der gesamten Lieferkette  und folglich auch innerhalb der Lagerlogistik. Die Digitalisierung logistischer Abläufe macht die  Supply Chain effizienter. Das Expertenteams Equipment Performance von Drees & Sommer entwickelt und implementiert unter anderem Montageli-nien und kann so ganze Fabrikhallen auf einen zukunftsfähigen Stand bringen.

Logistik-Konzepte für die letzte Meile

Nicht nur im Lager selbst tut sich einiges. Nach wie vor besonders viel Bewegung steckt in der letzten Meile. Unternehmen fragen sich, wie sie ihre Ware am besten vom Microhub oder doch vom mittelgroßen Logistikzentrum zur Haustür der Bestellerin oder des Bestellers bringen. Möglichst schnell, möglichst wirtschaftlich und am besten klimaneutral. Bei der Entwicklung eines neuen Quartiers steht deshalb das Logistik-Konzept ganz weit oben auf der Agenda. Drees & Sommer übernimmt für Projektentwickler die Gesamtkoordination – von der Analyse des Bedarfs und des Raums über eine Marktübersicht verschiedener Anbieter bis hin zur Umsetzung des Konzepts.

City-Logistik-Konzepte

Beim Quartier Heidestraße, innerhalb der Europacity in Berlin visualisierte eine Nutzertypologie, wer dort leben und arbeiten wird. Die Nutzerbedarfe, die sich daraus ergeben, sind auch aus Sicht der Logistik wertvolle Informationen. Denn die Menschen werden bestimmte Waren bestellen und Lieferungen erhalten. Im Quartier Heidestraße ist dafür zum Beispiel eine Fläche im hinteren Lagerraum eines Spätverkaufs („Spätis“) als 24/7-Microhub vorgesehen.

Innerhalb des Wohnquartiers gibt es, je nach Wohnqualität und Nutzergruppe, unterschiedliche Möglichkeiten, Pakete zu erhalten oder zu versenden. Die Bewohner:innen können sie entweder selbst im Microhubabholen, wenn der Spätshop geöffnet ist. Oder sie lassen sich die Pakete für einen Aufpreis von 1 Euro mit Cargo-Bikes zur Haustür liefern. Ebenfalls denkbar: eine Verteilung des Pakets an eine der Whitelabel-Paketboxen im Quartier, wo sich die Nutzer:innen dann eigenständig das Paket abholen. Oder eine Direktlieferung des Pakets ins Haus: Das ist per App und mit einem Videokamerasystem möglich, das den Paketboten per Fernsteuerung hinter die Haustür lässt. Ein weiteres Quartier, bei dem Drees & Sommer mit einem agilen Logistikkonzept dabei ist, entsteht in Oberbillwerder – östlich von Hamburg.

 

Drohnen in der Logistik

Wie lassen sich Quartiere mit wenig Autoverkehr an die Liefer- und Warenflüsse anschließen? Die Antwort „mit Drohnen“ liegt für viele nahe. Doch auch wenn die Fluggeräte bereits vielfach im (Test-)Einsatz sind – etwa bei der Lieferung von Medikamenten oder leichteren Fahrzeugteilen: Dass sie in der innerstädtischen Transportlogistik in naher Zukunft eine wesentliche Rolle spielen, ist fraglich. Noch sind sie technisch zu störanfällig und gesetzliche Regelungen schränken ihren Einsatz in Cities stark ein. Alternativen sind unterirdische Anlieferungen oder per App gesteuerte Lieferungen direkt in die Wohnung.  

Und das Beamen? Verkürzt und unwissenschaftlich ausgedrückt: Es widerspricht keinen physikalischen Gesetzen, ist also grundsätzlich möglich. Allerdings ist der Aufwand so immens, dass schwer zu sagen ist, ob und wann ganze Produkte teleportiert werden können. Das heißt, auf absehbare Zeit bleibt umfassendes und mit anderen Branchen und Themen vernetztes Logistik-Wissen mehr als gefragt.

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Der Artikel wurde überarbeitet // Originalbeitrag von November 2021