Nachhaltigkeitstrends
2023 fand das GREENTECH FESTIVAL, das vom früheren Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg gemeinsam mit den Unternehmern Marco Voigt und Sven Krüger 2019 ins Leben gerufen wurde, zum fünften Mal statt – als inzwischen größtes Nachhaltigkeitsfestival Europas und als von Pioniergeist erfülltes Treffen innovativ denkender und handelnder Menschen und Unternehmen. Welche positiven Kräfte da walten, ließ sich an drei Tagen Mitte Juni auf dem einstigen Flughafen Tegel erleben.
Grüne Stadt der Zukunft
Das Festival stand 2023 ganz im Zeichen der „Mission to Net Zero“ und brachte unter anderen den schwedischen Klimaforscher Johan Rockström, Kate Brand, Chief Sustainability Officer bei Google und Mamphela Ramphele, Co-President bei The Club of Rome auf die Bühne.
Bei einer Veranstaltung, die sich derart der Transformation verschrieben hat, fühlte sich Drees & Sommer gut aufgehoben. Auf dem Urban Sustainability Hub präsentierten wir gemeinsam mit den zehn gleichgesinnten Partnerunternehmen ABB|Busch-Jaeger, Solo Lighting, E.ON, EPEA – Part of Drees & Sommer, HOLCIM, JF Group, madaster, Schüco, Tarkett und STRAMEN.TEC innovative grüne Technologien für eine nachhaltige smarte Zukunft von Städten, Quartieren, Gebäuden und der Bauwirtschaft – und gingen bei der Entwicklung des Standes mit gutem Nachhaltigkeitsbeispiel voran.
Konzipiert von unseren eigenen Brand Experience-Expert:innen waren die Materialien auf das Wesentliche reduziert und im Sinne der Kreislaufwirtschaft ausgewählt, das Mobiliar geliehen. Dieser Stand beweist: Kreislauffähigkeit ist auch bei temporären Bauten möglich.
Urban Sustainability
Unser Ziel mit dem Urban Sustainability Hub war es zu zeigen, dass der Wandel schon in vollem Gang ist – und diejenigen zu begeistern und mitzureißen, die noch zögern. „Wir haben uns das Motto ‚Act now, act wow‘ gegeben, weil es uns ums Machen geht. Wir wollen nicht schimpfen, weil etwas nicht vorangeht und wir wollen auch keine Ausreden finden, warum das so ist. Wir wollen handeln. Es liegt an uns selbst“, sagte Steffen Szeidl, Vorstand von Drees & Sommer.
Im Fokus standen deshalb konkrete Lösungen, die heute schon anwendbar sind, Lösungen für eine große Bandbreite drängender Probleme. Die Vorträge und Panels auf der dazugehörigen Urban Sustainability Stage befassten sich beispielsweise mit Strategien für eine plastikfreie Zukunft, E-Fuels, vernetzter Modularität für dynamische Gebäudekonzepte, effizienteren Baustellen und der Frage, inwieweit Greentech-Startups Enabler für die Stadt der Zukunft sein können.
Kreislaufwirtschaft im Bauwesen
Am Anfang stand das Thema „Rohstoffretter: Aus Städten von gestern werden Städte von morgen“. Oder – anders formuliert – das Urban Mining, das auf dem Wissen basiert, welche Materialien in Bestandsgebäuden verbaut sind und welche sich wiederverwerten lassen, um Kreisläufe zu schließen. Die Online-Plattform Madaster, ein Kataster für Material, stellt der Bau- und Immobilienbranche ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem sie Baustoffe registrieren, dokumentieren und archivieren kann.
Die Informationen im Gebäuderessourcenpass, das zeigte die Diskussion, müssen detailliert und genau sein, um zwischen wirklich nachhaltigen Produkten und denen, die nur so tun als wären sie es, unterscheiden zu können. Nur dann ist auch eine realitätsnahe Ökobilanzierung möglich. Für Hersteller, die Sekundärrohstoffe verwenden wollen, bedeutet das: Sie müssen verstärkt und gezielt ihre Zulieferer und Fachbetriebe mit ins Kreislauf-Boot holen.
Ausbau Ladeinfrastruktur
„Laden ohne Leiden: Öffentliche Ladeinfrastruktur richtig aufbauen“ lautete der Titel einer weiteren Diskussion, die der Frage nachging, wie die Elektromobilität schneller in Fahrt kommt. Bis 2030 braucht es deutlich mehr Ladepunkte als heute. Um das zu stemmen, müssen alle ihren Beitrag leisten. Kommunen, die Politik, Ladeinfrastrukturbetreiber, die Industrie und der Handel sind gefragt, ja selbst diejenigen, die privat Wallboxen installieren, da sie damit die Grundversorgung verbessern.
Klar ist unter anderem: Es braucht intelligente Netze und das Gesamtsystem schonende oder bestenfalls sogar entlastende Ladesysteme. Und es braucht schlankere Genehmigungsprozesse. Die gute Nachricht ist, dass gute Konzepte auch in diesem Feld längst vorliegen und sich übertragen lassen. Die Stadt Wiesbaden ist gemeinsam mit Drees & Sommer mit gutem Beispiel vorangegangen.
Hier gibt es weitere Informationen zum Thema: Ladeinfrastruktur der Zukunft
CO2 Reduzierung
Doch ohne grüne Wärmewende gibt es keine Energiewende, davon zeugen die Mitglieder unseres Teams Zero Carbon wie Leonardo Estrada. Auf der Urban Sustainability Stage legten Fachleute unter dem Titel „Grüne Wärmewende: Einheizen für klimaneutrale Lösungen“ ihre Antwort auf die Frage dar, wie die Umstellung auf erneuerbare Energien nicht nur die Art und Weise verändert, wie wir Strom erzeugen, sondern auch, wie Wärme entsteht.
Sie sprachen etwa über Technologien wie Großwärmepumpen und Tiefengeothermie, die uns einer kohlenstofffreien Zukunft näherbringen. Die Nutzung von Abwärme über Wärmenetze ist ein weiterer zentraler Aspekt der grünen Wärmewende.
Fazit vom Greentech Festival: Gemeinsam bewegen wir mehr
Es sind greifbare Lösungen wie diese, die Steffen Szeidl begeistern. Er zog am Ende ein Fazit voller Zuversicht: „Es war besonders zu sehen, dass komplett alle Industrien und Branchen hier vertreten waren und gezeigt haben, dass sie sich bewegen wollen“, sagte er. Und mit dem GREENTECH FESTIVAL geht es weiter, noch in diesem Jahr – zum Beispiel im November in Singapur.